Berichte von 12/2020

ein sicheres und liebevolles Zuhause

Montag, 07.12.2020

Hallo ihr Lieben,

heute melde ich mich wieder einmal mit einem neuen Blogeintrag bei euch. Dieses Mal möchte ich euch gerne etwas mehr über das Kinderheim der Franziskaner in Subukia berichten, denn diese leisten damit eine tolle und wichtige Arbeit. Davon konnte ich mich in den vergangegen 8 Jahren immer wieder überzeugen. :-)

Die Franziskaner leisten mit der Schaffung eines sicheren Zuhauses für behinderte Kinder einen enormen Beitrag für die Wertschätzung von behinderten Menschen. Anders als in Deutschland gilt in Kenia Behinderung immer noch als Strafe Gottes. Dieses Denken hat große Auswirkungen auf das Leben der betroffenen Kinder. So werden sie häufig von ihren Familien aus Scham vor Nachbarn versteckt. Die Verheimlichungen führen dazu, dass jene Kinder weder eine medizinische Betreuung noch die Möglichkeit auf Bildung erhalten. Einigen Familien wird die Versorgung ihres behinderten Kindes auch zu viel und sie setzen dieses einfach im Busch aus. Bei ihren Besorgungsfahrten durch die umliegenden Dörfer, stoßen die Franziskaner immer wieder auf solche Kinder. „Sehe ich ein solch verwahrlostes und behindertes Kind, sammle ich es auf und bringe es in unser Kinderheim, denn ich bin der festen Überzeugung, dass auch solche Kinder ein Recht auf ein Leben in Würde und Sicherheit haben“, berichtet der für das Heim verantwortliche kroatische Pater Miro Babic. Im Kinderheim der Franziskaner werden die Kinder liebevoll von insgesamt fünf Frauen, welche auch „Mamas“ genannt werden, versorgt.

Neben der grundlegenden täglichen Versorgung schenken diese „Mamas“ den Kindern vor allem Liebe und das Gefühl etwas wert zu sein. „Es ist bemerkenswert mit anzusehen, wie die neu Aufgenommenen bereits nach kurzer Zeit aufblühen und Freude am Leben entwickeln“, erklärt Pater Miro. Neben der liebevollen Betreuung sorgt ein Aufenthalt im Kinderheim auch dafür, dass die Kinder notwendige medizinische Versorgung erhalten und endlich zur Schule gehen können.Mittlerweile haben 24 Kinder dort ein Zuhause gefunden. „Unser Kinderheim stößt damit an seine Kapazitätsgrenzen. Das Bild von Behinderung in der kenianischen Gesellschaft wandelt sich langsam. Immer mehr Familien suchen sich Hilfe für den Umgang mit ihren behinderten Kindern anstatt diese einfach auszusetzen und fragen bei uns nach, ob wir ihr Kind aufnehmen können. Um dieser neuen Anforderung gerecht zu werden, planen wir das Kinderheim auf 60 Plätze zu erweitern“, so Pater Miro.

Der von mir gegründete Verein "Reichtum der Herzen" sich zur Aufgabe gemacht, die Franziskaner bei ihrer Arbeit in Subukia zu unterstützen. In Bezug auf das Kinderheim bedeutet dies, dass wir vor allem finanzielle Mittel beschaffen, damit die Franziskaner Lebensmittel kaufen können. Die Kinder erhalten am Tag eine warme Mahlzeit, was für kenianische Verhältnisse keine Selbstverständlichkeit ist. Schon von 3 Euro am Tag kann ein Kind in Kenia satt werden. Wobei wir zusammen mit den Franziskanern darauf achten, dass die Kinder auch regelmäßig Obst und Gemüse bekommen. 

Um Geld für die Versorgung der Heimkinder zu sammeln, veranstalten wir normalerweise mehrere Aktion im Verlauf eines Jahres. Da in diesem Jahr fast alle Veranstaltungen pandemiebedingt ausfallen mussten, sind wir momentan mehr denn je auch die Großzügigkeit der Menschen angewiesen.

Liebe Grüße und eine schöne Vorweihnachtszeit