Zurück aus Subukia

Sonntag, 14.04.2019

Hallo ihr Lieben,

im Februar/März hatte ich das Glück 5 wundervolle Wochen in Subukia zu verbringen. Wie immer habe ich die Zeit dort sehr genossen. Meine Zeit in Subukia war sehr umtriebig, interessant und wie immer wunderschön. Seit meinem letzten Besuch im Sommer 2017 konnte ich vielfältige Veränderungen beobachten, die ich gerne heute mit euch teilen möchte.

schöne Augenblicke zusammen mit den Kindern aus Subukia

Besonders auffallend sind die Veränderungen in der St. Francis Secondary School. Seit Januar dieses Jahres läuft das neue Schuljahr in Kenia. Die Franziskanermissionare konnten 185 neue Erstklässler in ihrer Schule begrüßen. Diese werden aufgeteilt in drei Klassen unterrichtet. Damit steigt die Gesamtschülerzahl auf knapp 500 Jugendliche an - ein Höchststand. Knapp 130 von diesen werden durch Paten aus Europa unterstützt. Wir freuen uns sehr über diese steigenden Schülerzahlen. Bedeutet dies doch, dass mehr und mehr Jugendliche die Chance auf Bildung erhalten und unsere Schule bei der Bevölkerung vor Ort einen guten Ruf genießt. Doch die Einschulung dieser 185 Jugendlichen bringt auch einige Probleme mit sich. Zum einen reichen die vorhandenen Schlafmöglichkeiten für die Jungen nicht aus. Da nicht alle Jungen in das vorhandene Internatsgebäude gepasst haben, wurde notdürftig der Speisesaal als Schlafraum umfunktioniert. Die Schülerinnen und Schüler nehmen daher momentan ihre Mahlzeiten unter freiem Himmel zu sich. Alle wissen, dass dies keine Dauerlösung sein kann. Daher werden die Franziskanermissionare einen weiteren Schlafsaal bauen müssen. Dieses Projekt soll in den kommenden Ferien in Angriff genommen werden.  Die steigenden Schülerzahlen führen auch dazu, dass die vorhandene Küche an ihre Kapazitätsgrenzen kommt. Durch die großen Mengen, die in 4 riesigen Kochtöpfen gekocht werden, wird es unerträglich warm in der Küche. Dies ist eine Zumutung für alle dort arbeitenden Menschen. Aus diesem Grund haben die Franziskanermissionare in den letzten Wochen einen Anbau für die Küche gebaut. Sobald dieser fertig gestellt ist, wird die Küche besser auf die notwendigen Massen eingerichtet sein.

Küchenanbau

Auch habe ich die Chance in Subukia genutzt und einige Zeit mit den Patenkindern in der St. Francis School verbracht. Es war schön, die Motivation dieser jungen Menschen zu sehen. Alle sind sehr dankbar über ihre Paten aus Europa und versuchen daher besonders fleißig zu lernen, um gute Noten zu bekommen.

Gruppenfoto mit den Patenkindern

Da mir die Kinder des St. Antony Small Homes besonders am Herzen liegen, habe ich versucht jede freie Minute dort zu verbringen. Die Kids haben sich sehr gefreut mich wiederzusehen und Zeit mit mir zu verbringen. So haben wir stundenlang Memory oder Uno gespielt, waren gemeinsam schwimmen oder haben zusammen etwas gemalt. Natürlich habe ich die Kids auch bei ihren Hausaufgaben unterstützt und gemeinsam mit Ihnen für die Schule gelernt. Während meiner Zeit in Subukia haben wir Zuwachs für unser Kinderheim bekommen. Obwohl das Kinderheim mit 24 dort lebenden Kindern eigentlich voll ist und kein Platz für ein weiteres Kind war, haben sich die Franziskanermissionare dafür entschieden ein weiteres Kind aufzunehmen, dessen Eltern in großer Not waren.

Es handelt sich um ein junges, fröhliches Mädchen mit dem Namen Rose. Rose leidet an Spina Bifida und ist auf einen Rollstuhl angewiesen, da sie ab Hüfthöhe gelähmt ist. Rose lebte mit ihren Eltern in einem Dorf in den Hügeln des Rift Valleys. Da Rose nicht laufen kann und die Wege rund um ihr Zuhause mit einem Rollstuhl nicht befahrbar sind, trug ihre Mutter sie auf dem Rücken überall hin - zum Kindergarten, zum Arzt usw. Doch mittlerweile ist Rose gewachsen und damit zu schwer geworden, sodass ihre Mutter sie nicht mehr tragen kann. Dies bedeutete, dass Rose keinerlei Zugang zur medizinischen Versorgung mehr hat. Dieser Zugang ist bei ihrer Krankheit jedoch überlebenswichtig. Darüber hinaus hat Rose einige Lebensmittelunverträglichkeiten, was es für ihre Eltern schwer machte, die richtige Nahrung für Rose zu finden. In dieser verzwickten Lage wendeten sich die Eltern an die Franziskanermissionare und diese entschlossen sich, trotz des nicht vorhandenen Platzes, Rose aufzunehmen, um ihre Gesundheit zu sichern. Als Rose im Kinderheim ankam, war sie in einem schlechten Zustand. Unter anderem hatte sie sich wundgelegen und auf beiden Hüftseiten daher großflächige offene und entzündete Wunden. Als ersten brachten wir Rose in die Krankenstation, Dort wurde sie umfassend untersucht, bekam Medikamente und ihre Wunden wurden versorgt. Im Laufe der Zeit ging es Rose zum Glück immer besser. Sie ist ein lebenslustiges junges Mädchen, das gerne singt und Geschichten erzählt.

die immer fröhliche Rose :)

In Subukia wurde mir wieder einmal deutlich, wie wichtig der Ausbau unseres Kinderheims ist. Viele Familien, die ihre behinderten Kinder gerne in unsere Pflege geben würden, müssen momentan von den Franziskanermissionaren vertröstet werden. Das Kinderheim platzt aus allen Nähten. Momentan hat nicht jedes Kind sein eigenes Bett, die jüngeren Kinder müssen sich zu zweit ein Bett teilen. Dies kann nur ein Übergangszustand sein. Daher gibt es konkrete Pläne unser Kinderheim in den nächsten Jahren komplett zu renovieren und auszubauen. Es soll dann Platz für ca. 60 Kinder mit Behinderung bieten. Die Pläne hierzu sind von einem Architekten gezeichnet worden. Momentan sind wir auf der Suche nach einer möglichen Finanzierung dieses Projekts. Sobald es Neuigkeiten hierzu gibt, werde ich euch an diesen teilhaben lassen.

Soviel für den Moment aus Subukia.

Liebe Grüße

Maren